Industrie 4.0 und die Fortschritte in der Produktionsautomatisierung

Die Idee der Automatisierung von Prozessen besteht schon seit der Antike. Der Gedanke, weniger Personal für industrielle Abläufe zu benötigen, scheint vielversprechend. Viele Aufgaben, die Menschen nicht ausführen können oder wollen, werden so automatisiert. Doch wie weit gehen diese Fortschritte?

Industrie 4.0: Historische Entwicklung

Die Bezeichnung “Industrie 4.0” entsteht durch die Einteilung der bisherigen industriellen Fortschritte in vier Phasen. Der Beginn der Industrie 1.0 waren Maschinen wie der Webstuhl, welche die Massenproduktion von Produkten ermöglichten. Natürlich ist die damalige “Massenproduktion” nicht mit der heutigen zu vergleichen, es handelte sich aber um die erste Instanz, in welcher die Menschen sich ihre Arbeit durch die Hilfe von Maschinen erleichterten. Darauf folgten Dampf- und Wasserkraft und mit ihnen das Errichten von Fabriken, die ersten Eisenbahnen, die Schwerindustrie und vieles mehr.

Mit der zweiten industriellen Revolution wird die Arbeit in Fabriken immer effektiver und die Nutzung des Fließbandes verbreitet sich immer weiter. Diese Fortschritte ermöglichen gemeinsam mit der Entwicklung des Verkehrs die ersten Schritte der Globalisierung. Ab den 1970ern begann die dritte industrielle Revolution: Hier standen Computer und IT im Mittelpunkt.

Die aktuelle vierte Phase beschreibt die Entwicklung einer digitalisierten Industrie. In dieser sollen nicht nur Produktionsprozesse automatisiert werden, um Massenproduktion zu erleichtern. Das Ziel ist es, Produktionsprozesse so weit zu automatisieren, dass diese in Teilen autonom arbeiten können.

Die Produktionsautomatisierung ist Teil der Industrie 4.0

Wenn man von der Industrie 4.0 spricht, unterscheidet man allgemein zwischen verschiedenen technischen Vorgängen und Abläufen. Die Verfahrenstechnik bildet die Basis und bezeichnet die Herstellung formloser Produkte wie Granulate und Flüssigkeiten. Die Fertigungstechnik ist die Herstellung von geometrisch definierten Werkstücken, dies umfasst alles von der Metall Stanzmaschine bis hin zum Beschichten und Lackieren. Die Energietechnik sind die Umwandlung, der Transport und die Speicherung von Energien. All diese Fortschritte geschehen auf der Basis der Informationstechnik. Diese wertet die Ergebnisse der laufenden Prozesse aus und sorgt so dafür, dass Fehler entdeckt und Vorgänge optimiert werden können.

Branchen mit großem Automatisierungspotential

Automatisierung wird auf lange Zeit betrachtet ihren Weg in jede Branche finden. Momentan gibt es aber einige Bereiche, die geeigneter sind als andere. Allen voran steht hier die Fahrzeugindustrie – einer der Vorläufer, wenn es um Automatisierung in der Produktion geht. Hier spielt aber nicht nur die Produktionsautomatisierung eine Rolle, denn die Verbesserung der Fahrsicherheit von Fahrzeugen basiert zu einem großen Teil auf den Fortschritten der Technik im Zuge der Industrie 4.0 Auch in der Lebensmittelindustrie gibt es viel Potenzial, denn Hygiene ist hier sehr wichtig. Der Einsatz von Maschinen bietet sich unter anderem deshalb an. Das Gleiche gilt in der Medizintechnik, denn es ist essenziell, dass die Produkte nicht mit Keimen in Kontakt kommen, da dies ein großes Gesundheitsrisiko darstellt. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie profitiert stark von der Automatisierung der Produktion, denn es gibt immer mehr einfache motorische Aufgaben, die von Maschinen übernommen werden können.

Ziele der Automatisierung

Die Beweggründe für die Automatisierung von Produktionsprozessen sind vielseitig, einige der Vorteile bleiben aber eindeutig. Mit der Automatisierung von Teilprozessen steigt die Produktivität sowie die Qualität, da menschliche Fehler nach und nach ausgeschlossen werden können. Dazu kommt, dass die Fertigung durch multifunktionale Maschinen flexibler wird und man so schneller auf die Anforderungen des Marktes reagieren kann. Damit kommt auch die Möglichkeit der Personalisierung von einzelnen Produkten. Die Fertigungszeiten werden verkürzt und die menschliche Arbeit erleichtert. Gemeinsam führen diese Faktoren zu einer maßgeblichen Senkung der Kosten und so wird die Automatisierung für Unternehmen immer attraktiver.

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